Wenn ich so in die weihnachtliche Bloggerwelt schaue, sehe ich wunderhübsche Dekorationen, stylish fotografiert, tolle Weihnachts-Rezepte, zum Anbeißen in Szene gesetzt, viele gute Wünsche, hinaus in die virtuelle Welt - die ich natürlich auch so weitergeben möchte - und das alles noch am Heiligen Abend gepostet. RESPEKT! Also dazu hätte ich gestern nun wirklich keine Zeit gehabt.
Bei mir hat der Weihnachtsabend die Angewohnheit, sich durch ungeahnte Aktionen im Gedächtnis festzusetzen. Vor zwei Jahren zum Beispiel, als alles fertig war und sich der Mann des Hauses endlich unter die Dusche begeben wollte, hat sich der Siphon am Waschbecken kurzerhand verabschiedet und eine Riesen-S***** verursacht, die wir natürlich noch schnell vor dem Gottesdienst beseitigen mussten. Letztes Jahr wurde der Baum aufgestellt und von zwei Personen unabhängig voneinander begossen - danach bahnte sich ein kleiner Bachlauf auf dem Wohnzimmer-Parkett in Richtung Sofa und hat uns einen denkwürdigen Wasserfleck beschert, der uns immer an 2011 erinnert...
In diesem Jahr hat es schon am vergangenen Freitag begonnen: Hatte mich gerade beim Hund-Ausführen an den Weltuntergang erinnert, als es mir auf schneebedecktem Glatteis die Füße wegzog, Hund das ganz toll fand, auf mich draufsprang und mich mit der Leine fast erdrosselte. Da lag ich nun wie ein Weihnachtsrollbraten , wickelte mich wieder raus und sortierte erstmal meine Knochen. Hoffentlich hat mich keiner gesehen, es war schließlich auf einem öffentlichen Platz in der Ortsmitte! Es ist zum Glück alles heilgeblieben, am nächsten Tag allerdings hab ich erst gemerkt, was mir eigentlich alles weh tut. Am schlimmsten ist die Schulter - naja, Voltaren-Salbe drauf und weiter geht's.
Am 3. Advent nun das übliche Baum-Aufstellen - ohne doppeltes begießen - dafür aber mit dem üblichen Ärger über diese dämliche Lichterkette, die wahrscheinlich letztes Jahr schon nicht mehr ganz vollständig war, man das aber ja erst dann bemerkt, wenn man sie braucht....
Heiligabend 2012: Dachte gerade darüber nach, dass der Tag relativ unspektakulär über die Bühne zu gehen schien (wenn man mal davon absieht, dass ich eigentlich nicht mehr einkaufen gehen wollte, mich aber dann für ein paar - naja, sagen wir mal "Spontanitäten" entschlossen habe und mich nochmal ins Getümmel stürzte.). Bin zum Blumenladen gefahren, habe zwei bestellte Blumengestecke für die Kirche geholt und die Rechnung in die Hosentasche gesteckt.
Anschließend hab ich beschlossen, schon mal den Nachtisch für den 1. Weihnachtsfeiertag vorzubereiten, zog einen Stapel Töpfe aus dem Schrank. Leider ist mir der Unterste aus der Hand gerutscht und leider parkte mein großer Zeh genau darunter... Es fühlt sich wie eine Amputation an, wenn die Kante eines WMF- Sandwichbodens von einem Nagelbett abgefangen wird - AAAHHHH! Töchterlein (Mitglied beim Jugendrotkreuz!) stand direkt daneben und meinte nur lakonisch: "Musste kühlen, Muddi" - sprach's und ging fröhlich ihrer Wege! Nachdem ich also ein weiteres Körperteil mit einer Portion Voltaren beglückt hatte, ging's weiter mit den Vorbereitungen, diese sind Gott sei Dank ohne weitere Zwischenfälle verlaufen.
Dann noch 'ne Stunde mit der Hündin durch matschige Äcker und Wiesen - danach war sie reif für die
Dusche und meine Hose reif für die Waschmaschine - Blumenrechnung
inklusive....oh Mann! Die könnten wirklich mal ein hochwertigeres Papier verwenden! War nix mehr davon übrig, außer ein paar Krümeln.
Also, Euch allen da draußen Fröhliche Weihnachten,
und es darf auch mal was daneben gehen! Sonst hätten wir ja nichts zu lachen.
Eure Uli